Da ich geplant hatte, diesen Sommer schwimmtechnisch etwas kürzer zu treten, freute ich mich auf mein frühes Saisonziel in Spanien. Letzte Woche brach ich nach Alicante auf, mit meinem Vater als bewährte Betreuung und Begleitung, um am Ultraoceanman Tabarca teilzunehmen. Dabei handelt es sich um ein 21km langes Rennen im Mittelmeer von der Insel Tabarca an der Costa Blanca entlang zum Strand Urbanova, in der Nähe von Alicante. Der Wettbewerb ist limitiert auf 30 Teilnehmer (diesmal aus 18 Nationen), von denen jeder einen eigenen Kajakfahrer als Begleitung zur Seite gestellt bekommt.
Als wir am Dienstag, dem 28.5. nach 3-stündigem Flug in Alicante landeten, trudelte bereits eine Mail des Veranstalters ein. Darin stand kurz und ernüchternd, dass die Wettervorhersage für das Wochenende schlecht aussehen würde. Hohe Wellen mit zusätzlichem, starkem Wind würden ein Schwimmen unmöglich machen. Die letzte Entscheidung sollte uns am Freitag, also einen Tag vor dem Rennen, bekanntgegeben werden.
Meine Vorbereitung war bis dahin nahezu perfekt gelaufen. Ich hatte mein Trainingspensum seit Jahresbeginn ohne größere Rückschläge kontinuierlich steigern können und auch das Training im Verein brachte mich gut voran. Ich hatte den Winter sogar genutzt, um nach 10 Jahren Beckenschwimmpause auch wieder einige Wettkämpfe im Hallenbad zu absolvieren. Diese Bemühungen wurden mit einem Masters Staatsmeistertitel über 800m Freistil in meiner Altersklasse gekrönt.
Es war sehr enttäuschend, als schließlich am Freitag die endgültige Absage kam. Wellen über 1,3m, Wind bis zu 40 km/h und eine Sturmwarnung für den Nachmittag machten ein Schwimmen undenkbar. Zumindest das Athletendinner mit allen Teilnehmern konnte am Abend stattfinden. Der Startplatz und die Teilnahmegebühr würden auf das nächste Jahr übertragen werden.
Als das Wetter am Montag etwas besser aussah, nahm ich die Fähre nach Tabarca und konnte zumindest eine 5km-Inselumrundung absolvieren. Somit musste ich nicht ganz unverrichteter Dinge am darauffolgenden Tag die Heimreise antreten.
Trotzdem bleibt eine gewisse Enttäuschung. Es ist viel Zeit, Energie und Geld in das Vorhaben geflossen. All diese Investitionen sind durch die Absage irgendwie wertlos geworden und ich konnte auch nicht zeigen, was alles möglich gewesen wäre. Aber naja… die Insel wird nächstes Jahr auch noch da sein! Und… es war eine unvergessliche Zeit mit meinem Vater in Spanien.
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