Projekt gibraltar

Seitdem ich mit dem Freiwasserschwimmen angefangen habe, war ich fasziniert von jenen, die die Grenzen dieses Sports auszuloten versuchen. Sei es Stephen Redmond, der als erster Mensch überhaupt die Ocean`s Seven ( 7 der anspruchsvollsten Meerengen der Welt) bezwang, oder Diana Nyad, die mit 64 Jahren 170km am Stück von Kuba nach Florida schwamm oder seien es all die anderen, die das schafften, was vor ihnen noch nie ein anderer geschafft hatte.

Auch ich bin ein Mensch, der das Extreme und die damit verbundene Grenzerfahrung liebt. Nur wenn ich mich in meinem persönlichen Grenzbereich bewege, fühle ich mich wirklich frei, spüre mich selbst und erfahre eine geistige Klarheit, die ich im Alltag nie finden würde.

Deshalb steigerte ich auch seit meinem ersten Kilometer im See kontinuierlich meine maximale Schwimmdistanz. Ich finde es faszinierend, wie man durch hartes Training, Disziplin und Glauben an sich selbst mit der Zeit Strecken bewältigt, die man noch vor Monaten für unbezwingbar gehalten hat. Zum Beispiel hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich eines Tages bei einem internationalen Wettkampf in Schweden 22 km schwimme und dann auch noch in einem international stark besetzten Feld 3. werde.

 

Doch jeder Sportler hat ein Ziel, einen Traum, der manchmal unerreichbar scheint, aber trotzdem realisierbar ist. Für manche ist das ein großer Wettkampf, Olympia vielleicht, für mich war das von Anfang an die Idee, einmal in meinem Leben von Europa nach Afrika zu schwimmen.

Lange glaubte ich, dass dies auch ein Traum bleiben würde. Trotzdem bewarb ich mich die letzten 5 Jahre jedes Jahr wieder für einen Startplatz bei der Organisation in Spanien, die diese Querungen koordiniert und überwacht. Als ich schließlich vor über einem Jahr die Zusage und mein Zeitfenster im August 2018 bekam, war ich überglücklich!